Was ist Fahrradtrial?
Fahrradtrial (auch Bike Trial genannt) hat sich in den frühen 70er Jahren entwickelt. Bereits am 25. Mai 1974 fand in Bad Nauheim der allererste Wettkampf statt.
Beim Fahrradtrial gilt es, das Fahrrad, welches weder Federung noch Sattel hat, in allen Situationen zu beherrschen. Durch das geringe Gewicht des Rahmens können Trialer nicht nur fahren, vielmehr hüpfen und springen sie im wahrsten Sinne des Wortes über Stock und Stein.
Nicht umsonst werden Trialer als die "Künstler" unter den Radsportlern bezeichnet, denn Körperbeherrschung, Balancegefühl, Konzentration, Kraft, Ausdauer und Mut werden gleichermaßen gefordert und gefördert.
Bei diesem Sport ist es das Ziel, Hindernisse zu überqueren, ohne den Fuß auf den Boden zu setzen oder Körperkontakt mit dem Hindernis zu haben.
Im Wettkampf werden die Geländeabschnitte, die zu durchqueren sind, Sektionen genannt. Meist sind diese mit Bändern und/oder Pfeilen markiert.
Je nach Alter und Erfahrung, werden die Trialer in verschiedene farblich gekennzeichnete Gruppen unterteilt, in denen sie gegeneinander antreten.
In einer Sektion können die verschiedensten Hindernisse enthalten sein, wie z. B. Steine, Felsen, Baumstämme und Wurzeln, Schotter, Autowracks, Wassergräben, Steilhänge etc. Der Fantasie sind förmlich keine Grenzen gesetzt.
Eine Sektion muss in einer vorgegebenen Zeit (z. B. 2 Minuten) absolviert werden. Je nach Alterskategorie und Veranstalter müssen vier bis sechs Sektionen durchfahren werden, und das in der Regel drei- oder viermal.
Zur Wertung:
Seit 2020 wird die Wertung einheitlich durch den BDR geregelt.
eine Sektion besteht aus 6 Sektoren, für jeden erfolgreich gefahrene Sektor bekommt der Fahrer 10 Punkte. Wird eine komplette Sektion ohne Fehler durchfahren, bekommt der Fahrer max. 60 Punkte. Setzt der Fahrer für den zu fahrenden Sektor z.B. einen Fuß, dann verliert er die zu erfahrende 10 Punkte und muss zum nächsten weiterfahren, bis er alle 6 gefahren hat. Pro Sektion darf der Fahrer max. 5x den Fuß setzten, nach dem 5. Mal ist er gescheitert und bekommt für die Sektion nur die Punkte von den fehlerfrei gefahrenen Sektoren. Das Gleiche gilt wenn, der Fahrer beide Füße auf den Boden setzt, stürzt, die Sektion verlässt, oder eine falsche Strecke fährt etc.
Der Fahrer mit den meisten Punkten gewinnt.
Dies ist nur eine grob zusammengefasste Erklärung des Wertung Systems, eine detaillierte Beschreibung findet Ihr im Regelwerk des BDR.
Grundsätzlich kann man (fast) überall trialen wo es möglich ist. Die Natur bietet sicherlich die schönsten Hindernisse, aber auch in der Stadt (Urban- oder Street-Trial) oder bei Indoor-Parcours findet man reizvolle Hindernisse, die bezwungen werden wollen.
Voraussetzungen
Egal ob jung oder alt, Junge oder Mädchen, jeder der Spaß am Fahrradfahren hat, kann den Trial-Sport ausüben und die dafür benötigten Fähigkeiten erlernen. Fahrradtrial ist auch eine gute Möglichkeit, die Konzentrationsfähigkeit, die Motorik und das Gleichgewicht zu schulen.
Ausrüstung
Als allererstes benötigt man ein Fahrrad, ob es sich am Anfang um ein "normales" oder gleich um ein Trial-Fahrrad handelt ist erst mal egal.
Ein Trial-Fahrrad gibt es in 18" für die Kleinsten, 20", 24" oder 26" und besteht aus einem leichten Rahmen, fehlender Federung und Sitzgelegenheit, ohne Federgabel und einer kleinen Übersetzung. Die Reifen sind recht breit und haben einen geringen Luftdruck.
Zur zusätzlichen Grundausstattung gehören noch Helm, Handschuhe und Protektoren.